Inhalt
Wolfgang Abendroths aufklärerisches Engagement in Hochschule und linker Bewegung
Mit Wolfgang Abendroth verstarb 1985 einer der profiliertesten marxistischen Hochschullehrer in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Lebensweg war eng mit dem antifaschistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der Kritik an der undemokratischen sozialistischen Herrschaft in den Ländern des Ostblocks verbunden. Die Nationalsozialisten verurteilten Abendroth wegen seines Widerstandes zu Zuchthaus und Strafbattalion. Es gelang ihm, zu den kommunistischen griechischen Partisanen überzulaufen. Nach Kriegsende kehrte Abendroth nach Deutschland zurück, arbeitete als Jurist in der sowjetischen Besatzungszone, wo seine kritische Haltung zur SED ihn aber zu einer fluchtartigen Übersiedelung in den Westen zwang. Dort arbeitete der als Jurist ausgebildete Abendroth als Hochschullehrer, von 1950 bis zu seiner Emeritierung an der Universität Marburg. Aus seinem kritischen Marxismus hat Abendroth nie einen Hehl gemacht und sein auch außeruniversitäres Engagement machte ihn zu einem wichtigen linken politischen Intellektuellen der Bundesrepublik. Wenngleich heute nahezu vergessen, wirkte seine kritisches Denken wie seine politische Intervention auf eine ganze Generation linker Akademiker, aber inwieweit kann Abendroths Schaffen in die Zukunft weisen?
Das Seminar bietet einen einführenden Einblick in zentrale politische und wissenschaftliche Positionen Abendroths. Vorkenntnisse sind nicht nötig.
- Förderungsart
- Politische Bildung (HH) Förderung Kurse 2022 (Landeszentrale für politische Bildung)
- Unterrichtsart
- Präsenzunterricht